Liebe Krukowerinnen und Krukower,
das gelbe Blatt “Lauenburger Rufer” hat es verkündet: Das Amt Lütau hat eine Fördersumme von 50.000€ für den Breitbandausbau bekommen. Mit diesem Geld wird eine Infrastrukturanalyse vorgenommen, die auch die Bedarfsermittlung in den Gemeinden umfasst. Innerhalb eines Jahres muss das Ergebnis dieser Analyse laut Förderbescheid vorliegen.
Was heißt das für Krukow?
Krukow ist aktuell mit maximal 16 Megabit Bandbreite über traditionelle Kupferkabel (“ADSL”) an das Internet angebunden. Eine Steigerung dieser Bandbreite ist technisch kaum möglich. Das Ziel des deutschen Breitbandausbaus ist eine Versorgung mit 50 Megabit, was technisch nur über Glasfaser geht, oder, wie in Juliusburg, wenn die Anschlussstellen sehr nahe am Verteiler liegen.
Warum braucht Krukow die Glasfaser?
Krukow ist mit seiner ADSL-Anbindung über Kupferkabel und der weiten Entfernung zum Juliusburger Verteiler schon jetzt stark unterversorgt und heute üblichen Bandbreiten von 50 bis 100 Megabit in Städten weit unterlegen. Diese Differenz steigt stetig weiter. Technische Anwendungen wie Fernsehen über das Internet, Youtube, Spiele und multimediale Internetseiten richten sich stets nach den Gegebenheiten der Städte, sodass unterversorgte Gemeinden wie Krukow zunehmend von diesen Angeboten ausgeschlossen werden.
Nicht jeder von Ihnen mag diese datenintensiven Dienste nutzen – aber wie es einst Fernsehen, Radio, Gas, Strom und Wasser in die alltägliche Infrastruktur geschafft haben, so ist es jetzt auch mit dem Internet und den dafür nötigen schnellen Anbindungen: für viele ist das Internet nicht mehr aus Privat- und Berufsleben wegzudenken.
Welche Vorteile bietet mir so ein Glasfaser-Anschluss?
Glasfaser hat keinen Leistungsabfall bei größeren Distanzen. Besonders, wenn bestehende Verteiler weit weg liegen wie es in Krukow der Fall ist, hat das enorme Vorteile. Besonders datenintensive Anwendungen wie Fernsehen übers Internet, Youtube, Spiele und zunehmend auch multimediale Internetseiten werden dadurch vielfach schneller und besser geladen.
Die heute bestehende ADSL-Technik über das Kupferkabel hingegen verliert auf ihrem Weg aus Juliusburg deutlich an Leistung, sodass statt der angepriesenen 16 Megabit in Krukow etwa 12 bis 8 Megabit ankommen. Ein Glasfaseranschluss, der mit 100 Megabit verkauft wird, hat real erfahrungsgemäß 92 bis 98 Megabit realer Bandbreite.
Gerade auf dem Land, so auch in Krukow, haben schnelle Internetanschlüsse einen kapitalen Anteil an dem Wiederverkaufswert von Immobilien. Das Vorhandensein eines Glasfaseranschlusses wird, je nach Studie, mit zwischen 3 und 10% an Wertsteigung einer Immobilie honoriert. In den meisten Fällen ist er trotz höherer monatlicher Kosten schon dadurch rentabel.
Die Glasfaser bietet außerdem wesentliche Vorteile, wenn Daten ins Internet hochgeladen werden. Wer dies häufig tut, um etwa eine Webcam anzubinden oder seine Dateien auf einen Cloud-Speicherplatz zu sichern, hat durch die wesentlich bessere Ratio zwischen Up- und Download einen großen Vorteil. Beispiel: Während ein heutiger DSL-Anschluss in Krukow 16 Megabit im Download bietet, schafft er nur 1 Megabit im Upload. Dateien, die ins Internet übertragen werden, werden damit 16 Mal langsamer hochgeladen, als sie aus dem Internet heruntergeladen werden können! Bei der Glasfaser gibt es häufig synchrone Angebote, die in beide Richtungen gleich schnell gehen, oder zumindest halb so schnell wie der Download ins Internet hochladen können.
Was kostet mich die Glasfaser?
Das übliche Verfahren, wenn Gebiete mit Glasfaser versorgt werden, sieht vor, dass der eigentliche Ausbau der Infrastruktur von Kommunen, Stadtwerken oder ähnlichen Institutionen übernommen wird. Das ist also zunächst kostenneutral für die späteren Kunden.
Der Hausanschluss selber wird in der Ausbauphase in der Regel kostenlos oder sehr günstig angeboten. Wird er nach Abschluss der Arbeiten beauftragt, muss der Bautrupp erneut aufschlagen und berechnet dies mit mehreren hundert bis über 1000 Euro. Es ist also ratsam, sich frühzeitig über diese Szenarien Gedanken zu machen, um sich, wenn der Ausbau losgeht, schnell entscheiden zu können.
Vorhandene Geräte ( eventuell mit Ausnahme des Routers ) können behalten und weiter betrieben werden. In der Ausbauphase wird auch meist der Router und sonstige nötige Technik kostenlos oder sehr günstig zur Verfügung gestellt. Später liegen die Anschaffungskosten bei 100 bis 150 Euro.
Die monatlichen Betriebskosten beginnen für Internet- und Telefonflatrate bei etwa 45 Euro und können, etwa für umfangreiche Komplettpakete, auch im Bereich von 60 Euro liegen.
Auch hier kann es entsprechende Anfangsangebote geben.
Wichtig: mit der Beauftragung des günstigen, subventionierten Anschlusses in der Ausbauphase verpflichtet man sich i.d.R. für einen 2-Jahres-Vertrag. Dieser beginnt erst dann, wenn der alte DSL-Vertrag gekündigt und ausgelaufen ist, sodass keine doppelten Kosten entstehen.
Hört sich gut an! Was nun?
Für gewöhnlich werden nun im Laufe der nächsten Monate Beauftragte herumkommen, die den Bedarf nach Glasfaseranschlüssen ermitteln. Je nachdem, wie weit die Planung des Amtes dann schon fortgeschritten ist, werden diese auch schon Randbedingungen und Konditionen nennen können.
In jedem Fall muss eine Gemeine eine bestimmte Quote erreichen, damit sie angebunden wird. An dieser Stelle ist es außerordentlich wichtig, dass Krukow diese Quote erreicht!
Für eine zukunftsträchtige Entwicklung Krukows ist es außerordentlich wichtig, dass die Anbindung Krukows an das Glasfasernetz nicht verpasst wird.
Wir rufen daher Sie als Krukower Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich für die Glasfaser zu entscheiden und dies bei der Bedarfsermittlung so kund zu tun.
Noch Fragen?
Da die Federführung über den Ausbauprozess beim Amt Lütau liegt, können wir Detailfragen schwerlich beantworten. Technische oder allgemeine Fragen können hingegen gerne bei mir angebracht werden.
Viele Grüße,
Julian Radünz
GUK – Gemeinschaft Unabhängiger Krukower